Pelvicografie / Defäkografie
Was ist eine Pelvicografie / Defäkografie?
Die Pelvicografie (Beckenbodenröntgen) und die Defäkografie (radiologische Untersuchung des Enddarms während der Stuhlentleerung) sind spezielle radiologische Untersuchungsverfahren zur Beurteilung der Beckenbodenfunktion und der Darmentleerung. Mithilfe von Röntgenkontrastmitteln werden Bewegungsabläufe des Beckenbodens, des Enddarms und der umgebenden Strukturen in Echtzeit erfasst. Diese Untersuchungen sind entscheidend zur Diagnose von Beckenbodenschwäche, Stuhlentleerungsstörungen und anderen funktionellen Problemen im Beckenbereich.
Bitte beachten Sie, dass wir keine erste Anlaufstelle für diese Untersuchungen sind. Eine Untersuchung kann nur durchgeführt werden, wenn eine Zuweisung von Ihrem behandelnden Hausarzt oder Facharzt vorliegt. Die Zuweisung muss bereits zum Zeitpunkt der Terminvereinbarung vorliegen. Die medizinische Indikation zur Durchführung wird von Ihrem Zuweiser gestellt. Wir führen die Untersuchung auf ärztliche Anordnung durch und stellen die radiologischen Befunde zur Verfügung. Die therapeutische Entscheidung wird anschließend von Ihrem zuweisenden Arzt getroffen.
In der Radiologie Währing in Wien bieten wir modernste Technik für eine präzise und schonende Untersuchung. Diese Methode wurde von Professor Dr. Peter Pokieser entwickelt und über Jahre hinweg optimiert und wird in dieser Form exklusiv bei uns durchgeführt. Sie ist international anerkannt. Der Befund ermöglicht eine gezielte Therapie für Ihre Beschwerden, um Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Welche Vorteile hat eine Pelvicografie / Defäkografie?
- Detaillierte Funktionsanalyse des Beckenbodens und des Darms
- Nicht-invasiv und strahlungsarm dank moderner digitaler Röntgentechnik
- Wichtige diagnostische Hinweise bei Beckenbodenbeschwerden und Entleerungsstörungen
- Erfassen von Anomalien in Echtzeit während der Darmentleerung
- Gezielte Therapieplanung durch exakte Bildgebung
Wie läuft eine Pelvicografie / Defäkografie ab?
Die Untersuchung erfolgt in mehreren Schritten und wird individuell auf das Beschwerdebild abgestimmt:
Vorbereitung:
- Der Darm sollte möglichst entleert sein.
- Sie erhalten vor der Untersuchung ein Abführmittel.
- Während der Untersuchung sitzen oder liegen Sie in einer speziell ausgestatteten Röntgenkabine.
Kontrastmittelgabe:
- Ein spezielles Kontrastmittel wird in den Enddarm eingeführt, um den Stuhl zu simulieren und die Bewegungsabläufe sichtbar zu machen.
- In einigen Fällen werden auch Kontrastmittel für die Blase oder die Scheide verwendet, um die Organrelationen besser beurteilen zu können.
Dynamische Bildgebung:
- Während der Untersuchung werden Echtzeit-Röntgenbilder aufgezeichnet, während Sie den Darm wie gewohnt entleeren.
- Dies ermöglicht eine exakte Analyse der Funktionsweise des Beckenbodens und der Schließmuskulatur.
Befundung:
- Die erfassten Bildsequenzen werden von unseren SpezialistInnen ausgewertet.
- Ein detaillierter Befund mit therapeutischen Empfehlungen wird erstellt und mit Ihnen besprochen.
Wann ist eine Pelvicografie / Defäkografie angezeigt?
PatientInnen werden von Ärztinnen und Ärzten unterschiedlicher Disziplinen (Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Chirurgie, HNO, etc.) zur Therapieplanung und Verlaufskontrolle und mit verschiedensten Indikationen zum Beckenbodenröntgen bzw. zur Untersuchung des Enddarms überwiesen, darunter:
- Chronische Verstopfung mit unvollständiger oder erschwerter Entleerung
- Gefühl der Stuhlblockade
- ungewollter Stuhlabgang
- Beckenbodenschwäche und Senkungsbeschwerden
- Rektozele (Ausstülpung der Darmwand in die Scheide)
- Enterozele (Darmabsenkung in den Beckenraum)
- Prolaps (Vorfall von Enddarm oder Beckenorganen)
- Anismus (Fehlfunktion des Schließmuskels)
- Abklärung postoperativer Beschwerden nach Beckenbodenoperationen
- Beurteilung des Therapieerfolgs nach physiotherapeutischen oder operativen Maßnahmen
- Präzise Operationsplanung bei Beckenbodenrekonstruktionen
- Indikationsstellung für Beckenbodentraining oder Biofeedback-Therapie
- Langfristige Überwachung bei Beckenboden- und Darmerkrankungen